Auf Wiedersehen, Thomi Scheidegger.

Wir nehmen Abschied von einem lieben Freund und treuen Kameraden.

Als ich damals vor 22 Jahren in die Noggeler als Embryo an der Pauke eingetreten bin, durfte ich Thomi als «schlagkräftiges Registergspändli» kennenlernen. Schnell ist mir aufgefallen, dass Thomi seine Pauke sehr elegant und präzise spielt. Er stand da, mit einem Lachen im Gesicht und man sah ihm die Freude an seinem Instrument an. Zwischendurch blinzelte er zu mir rüber, wenn ich mich als Neuling wieder mal in einem Rhythmus verhedderte. Damals wusste ich noch nicht, dass das der Beginn einer Freundschaft war, die 21 Jahre halten wird.

Ich könnte so viele schöne Sachen aufzählen, die ich mit Thomi erlebt habe – an der Fasnacht oder ausserhalb unseres Vereinslebens. Ich beschränke mich auf einige Momente, die ich nie vergessen werde. Einmal haben wir an unserem Gönnerapéro, damals noch vor dem Krienbrüggli, für unsere Gönner gespielt; nach einer dreistündigen Pause, die ich mit Thomi in der Buebematt mit viel Kafi Huereaff, Polonaisen und Schaukeln verbracht habe. Thomi spielte perfekt wie immer und ich dachte, ich auch. Dem war aber leider nicht so … Thomi lachte und sagte mir «Hey Rolf, esch dier de Blues drus …?». Das machte Thomi aus … er brachte mich zum Lachen … wie so viele andere Noggeler auch.

Einmal beim Sujet Mexikaner an der Fritschi Tagwache hatten wir beide so ein mulmiges
Gefühl in der Magengegend (sprich Nachwehen vom Fasnachtsmäärt) und keine Apotheke weit und breit, die
so früh am Morgen offen hatte. Da sagte Thomi «Du Rolf, mer hend jo d’Medizin sälber debi.» und nahm zwei kleine Tequilafläschchen aus seiner Tasche! Einstehen für einen Umzug oder das Monster war mit Thomi gar nicht langweilig, plötzlich stand er da mit einem Tablet Häxetee oder Kafi. «Mer wend doch ned verdorschte vor em Abmarschiere!». Thomi war sehr kollegial und herzlich.

Nach vielen Jahren wechselte er sein Instrument von der Pauke auf Schlagzeug. Zum Glück blieb er uns im Schlagregister erhalten. Man konnte ihm ansehen, wie stolz er war, nun hinter der «Chochi» zu stehen. Dann kam die Zeit, an der er immer mehr Kraft aufwenden musste, um sein Schlagzeug durch die Strassen
zu stossen. Er wechselte wieder zurück zu uns ins Paukenregister in der Hoffnung, dass es ihm einfacher fallen würde, die Pauke zu tragen. Aber kurz darauf erhielt er die Diagnose Krebs. Thomi nahm die Krankheit an und entwickelte einen enormen Kampfgeist: seine positive Einstellung zum Leben und die Noggeler haben ihm dabei geholfen, zuversichtlich zu bleiben. Er bezeichnete die Noggeler als seine Therapiegruppe. Am 7. Dezember 2019 hat Thomi leider den Kampf verloren.

Thomi, mein Freund, deine Freude, dein Herzblut und deine Persönlichkeit leben in allen von uns weiter. Wir werden dich jedes Jahr mit an die Fasnacht nehmen und auch dein Platz an den Proben ist nicht leer, sondern voller schöner Erinnerungen.

Du bist und bleibst in unseren Herzen und wir werden dich nie vergessen. Weisst du noch, ich habe dir mal gesagt, dass wir immer zusammen Pauke spielen werden? Das wird immer so sein, Thomi – du auf deiner
Wolke 7 und wir hier unten.

Im Andenken und in Würdigung, von Rolf Mühle.