Im Jahr 2009 bekamen die Noggeler ein neues Mitglied: Urs Krähenbühl. Und wie es bei uns so ist, darf ein „Embrio“ viel arbeiten. Bei der Sujet-Kommission half er tatkräftig mit, die Pfadfinder auf die Beine zu stellen. Auch beim Basteln für die Bahnhofguugete war er dabei. Unser Motto war „Reif für die Insel“. Mit seinen Ideen und seiner Kreativität konnten wir mal so richtig über die Stränge hauen. Madagaskar war unsere Insel. Aus der Künstlerhand von Urs entsprangen die Tiere Löwe, Giraffe, Zebra und Nilpferd. Auch King Julien war dabei. Für diese Mega-Insel wurden wir mit dem 2. Rang belohnt. Die Fasnacht 2010 als Pfadfinder war für uns ein riesiges Gaudi. Auch der letzte Noggeler merkte, was für einen lieben Kameraden wir mit Urs gewonnen haben.
Im Frühling 2010 bekam ich vom Vorstand grünes Licht für den Bau eines neuen Noggi-Rümli. Auch dort konnte ich mich auf die Hilfe von Urs verlassen. Viel Schweiss floss beim Zimmern einer neuen Bar, beim Bauen einer Wand und Erstellen eines Regals. Beim Basteln für den Bahnhof durften wir dem Verein Bahnhofguugete zum 20. Geburtstag gratulieren. Das tut man mit Blumen. 20 Rosen, so gross wie ein zweistöckiges Haus, hat Urs entworfen und zusammengesetzt. Wieder bekamen wir dafür den 2. Platz. Trotz dem riesigen Chrampf kamen 2011 dank seiner Mithilfe 60 farbenfrohe Paradiesvögel an die Luzerner Fasnacht. An der GV 2011 wurde Urs einstimmig als Noggeler gewählt.
Urs teilte mir mit, dass er sich entschieden hat, für die Sujet-Kommission zu arbeiten. In diesem Jahr kam für die Noggeler beinahe das Aus für die BHG. Ich musste mich einer Rücken-OP unterziehen lassen. Keiner war mehr da, der beim Basteln den Ton angab. Wieder war es Urs, zusammen mit Röbi Meier und Guido Schriber, der in die Bresche sprang. Anschliessend vergass Urs die Sujet-Kommission und wechselte zu uns ins Bastelteam. Viele schöne Stunden verbrachte Urs mit dem Bastelteam und allen Noggelern. Doch sein grösstes Werk kam 2014. Die BHG stand unter dem Motto “Narrenspiegel“. Das war seine Welt. Seine künstlerische Ader kam zum Vorschein. Er malte hier, verzierte da. Seine Ideen waren grenzenlos. Mit Tränen in den Augen freute er sich über unseren 1. Rang.
Urs war ein ausgesprochener Familienmensch. Auch seine Familienmitglieder sind allesamt Fasnächtler. Seine Kinder spielen mit viel Freude in einer Guggenmusik. Seine Frau Betty sieht man öfters mit Freundinnen aktiv an der Luzerner Fasnacht. Jedes Jahr hatten sie in der Stadt einen Treffpunkt, wo sie sich zur Fasnacht beglückwünschten.
Urs hatte bei den Noggeler viel gesät. Nun durfte er auch ernten. Doch nach der Ernte merkte er, dass ihm noch etwas fehlte. Einmal mit den Noggeler nach Chicago. Am 12. März 2015 war es soweit. Riesige Freude. Urs durfte mit uns die St. Patrick Day-Festivitäten in Chicago erleben.
Anschliessend folgte im Jahr 2016 noch einmal ein 1. Rang an der BHG mit dem Motto „Baustelle“. Auch diese Fasnacht konnte Urs noch in vollen Zügen geniessen.
Im Frühling 2016 machte sich die Krankheit bei Urs bemerkbar. Chemotherapien und Bestrahlungen machten ihm das Leben schwer. Jede Minute, in der es ihm besser ging, bastelte er für uns. Erst als er mit der Arbeit zu Ende war, hörte sein Herz auf zu schlagen. Als Dank für seinen enormen Willen noch einmal einen 1. Platz.
Am 3. Januar 2017, zwei Wochen nach seinem 55sten Geburtstag, schloss Urs seine Augen für immer. Lieber Urs, lieber Noggeler-Freund: Du wirst uns fehlen. Ruhe in Frieden.
In Würde von Köbu Bucher
