Ein Noggi auf Sightseeing-Tour

Das erste Mal in Chicago, ja sogar das erste Mal in den USA. Die Erzählung von einer Sightseeing-Tour durch Chicago bei strahlendem Sonnenschein, milden Temperaturen und allzu hohen Häusern.

Chicago. Was für eine Stadt. Da ist man als durchaus weltgewandter also endlich in der grossen Stadt am See. In Chicago. Was für ein Erlebnis. Eigentlich ist die Stadt ja gar nicht so gross, könnte man fast denken, wenn man im Bus so drauflos fährt, auf die Stadt. Aber dann wird das irgendwie immer grösser. Das ist etwa vergleichbar mit der Vorstellung, dass Luzern ein Vorort bzw. ein Aussenquartier von Zürich wäre. Nicht gerade erbauend, aber ist ja nur ein Beispiel. Könnte, abgesehen davon, auch umgekehrt sein, das wär vielleicht besser. Jedenfalls waren wir also plötzlich nach neun Stunden Flug in Chicago, in unserem Hotel, dem “Le Meridien”. Eine französi-sche Sache also, in Chicago, USA. Das hat uns aber nicht weiter gestört, weil Chicago ja schliesslich eine Weltstadt ist und als solche eben auch ein bisschen multi-kultistilistisch angehaucht. Das Hotel lag direkt an der Michigan Avenue, obwohl viele etwas anderes behaupten, nur weil der Eingang auf der Rückseite ist. Zweimal umfallen und schon steht man vor dem Tribune-Building. Wir sind aber zuerst auf unserer Erkundungstour nur einmal umgefallen und erstmal in das Starbucks-Coffee gestürzt, um uns mit einem Getränk namens “Café Macchiato Latte Iced Shaked Vanille Chocolate” oder so zu stärken. Dann gings los. Raustreten und das ganze mal wach und nüchtern betrachten. Fakt: Große Häuser. Auch Fakt: Hohe Häuser. Und: Zweistöckige Strasse quer durch die Stadt??? Da fiel mir doch gleich der bekannte Spruch aus einem Comic namens “Asterix” ein: “Die Spinnen, die Römer”. Nur das es hier halt Amerikaner sind. Nun gut. Mal ein paar Schritte nach vorn machen. Guido erklärt und erzählt und redet und weiss ganz viel, offenbar. Das Wrigleys-Building hat also eine Brücke. Aha. Warum denn nur? Weil die hat eine Geschichte, hab ich aber schon wieder oh guck mal da … noch ein Gebuildingdings. Sieht irgendwie ko-misch aus das Ding. Naja, machen wir mal ein Foto davon. Noch ein Schluck Kaffee aus dem wärmeisolierten Thermo-nuklearaufimmerwarmhaltebecher vom Starbucks. Weiter im Text. Da ist der See. Einen Abfluss gibts auch der mal ein Zufluss war den man dann kurz mal umgedreht hat. Jede Menge Brücken, ebenfalls doppelstöckig, die sich allesamt hoch-klappen lassen, damit dann jeder auch mit dem Schiffli da durchfahren kann. Und dann die Kommentare von Guido und Hebi: Schau mal die Bar in der wir waren, da haben wir mitten in einer Grossstadt Golf gespielt, der Golfplatz ist nun allerdings einer Baustelle gewichen und dann ist da noch das Swissôtel in dem wir waren das letzte Mal waren und und und … ich mach Fotos wie ein verrückter, muss dann noch schnell meinen Becher entsorgen und einen Adapter für mein Kameraladegerät auftreiben, weil der Akku schon fast das zeitliche segnet. Wir gehen also da so rum und ich komm aus dem Staunen nicht mehr heraus. Schon bald bin ich reif für eine Nackenmassage vom ständigen hochschauen. Aber die höheren Gebäude haben wir ja noch gar nicht gesehen, die kommen erst noch, aber dazu später. Zuerst kommen wir zum Park. Das ist ein Park der einfach riesengross ist. Man kann wegen der Erdkrümmung das andere Ende gar nicht sehen. Dafür stellen die da so ein Stahldings hin. Sieht ziemlich futuristisch aus. Also: Stahldings gesehen, Foto gemacht, und weiter gehts. Wir gehen in einen Wolkenkratzer. Laut Guido der schönste überhaupt. Da gehen wir rein. Rolltreppe runter, marschieren in den endlosen Gängen unter Tage und raus kommen wir schlussendlich vor dem Swissôtel, zwei Blocks weiter vorne. Komische Sache, da soll noch einer drauskommen. Wir werden durstig, also der Hebi und ich wurden durstig, während Guido irgendetwas von wegen hab ich schon weiss ich auch erzählte. Also Abmarsch in die Bar des Hiat. Da haben die Leitern hinter der Bar, damit sie zum obersten Tablar im Regal kommen, wo die anderen Trinksachen stehen. Alles Glas und Gold und zu ist sie leider. Keine Bedienung. Wir bleiben also durstig und machen uns auf den Weg zur Michigan Avenue, um die shoppingtechnische Situation abzuklären. Dann besichtigen wir nochmal kurz den Platz, auf dem wir nur zwei Tage später konzertieren werden. Auffallend gross. Ob wir da nicht unter-gehen werden? Dann ab in den Souvenir-laden der Chicago Tribune. Nur komische Sachen, die in einem normal verlaufenden Menschenleben wohl kaum zum Einsatz kommen dürften. Weiter also Richtung Norden. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen: Gleich werden wir die Entdeckung des Jahrhunderts machen. Aber dazu später. Nike-Store, Sony-Store (Spielzeuge anschauen … Oohhhhh … Hmmm … Soll ich? … Darf ich?). Und dann, ohne Vorwarnung: Der Apple-Store! Design pur, und Pc’s. Mit Internet. Ha! Doch noch was für uns. Dazu siehe separaten Bericht links. Weiter zum Watertower. Da gibts auch eine Geschich-te. Das einzige Gebäude, das nach dem grossen Brand stehenblieb. Ist ja auch kein Wunder, hat ja nur Wasser drin. Und dann steht er da. Majestätisch hochragend. Dunkelbraun gefärbt, verglast, konisch, herrisch, der Kratzer aller Gejuckten, der Regenmacher unter den Türmen: Der John Hancock Tower! Bumm, Staunen, Raunen, kurzes frösteln, bibbern, leichte Nervosität. Da müssen wir hoch. 95 Stockwerke in 45 Sekunden. Ich bin doppelt so schwer, die Füsse schmerzen. Lohnt sich das? Es lohnt allemal: Beste Aussicht, strahlendes Wetter. Man sieht den See, die Leute sehen aus wie Ameisen auf dem Fenstersims, es sind Ameisen auf dem Fenstersims und das Beste: Die Bar ist geöffnet! Fährt tierisch ein das Bier, kein Wunder, in dieser Höhe. Schön, einfach schön, dieses Chicago.

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