Frühmorgens machen die Iren in Chicago den Bach grün. Das ist eine alte Tradition, die eher zufällig entstanden ist, als die „Plumber“, also die Sanitärleute, von denen sehr viele aus Irland stammen, ihr Dye, das ist eine orange Flüssigkeit zum Einfärben von Wasser zur Kontrolle von Rohrleitungen, in den Chicago River gegossen haben. Aufgrund der Beschaffenheit des Wassers verfärbt sich dieses dann … man staune … grün. Und zwar Irischgrün. Und Zack, das machen die jetzt jedes Jahr. Das wurde schon oft kopiert in anderen Städten, funktioniert aber nicht, weil’s eben nicht der Chicago River ist. Schön. Und wir waren natürlich dabei. Mit dem Bus direkt vom Hotel an den Chicago River gefahren. Der Menschenauflauf war riesig, die Freude gross und das Interesse an den komischen weissen Männern in ihren futuristischen Raumanzügen entsprechend ungebrochen.
Nach dem „Dyeing of the River“ fuhren wir zum Startpunkt der Parade im Millenium Park. Wie üblich waren wir zu früh, was uns aber die Möglichkeit gab, mal eben ein kleines Konzert zum besten zu geben. Und das am Rand der Wiese, auf der eine 280-Mann-starke College Marching Band ihre Registerproben abhielt … notabene spielten die 2 Stunden lang ein … was für eine Disziplin! Wir haben’s nicht so lange ausgehalten und sind dann ins Hilton, um uns für die anstehende Parade zu stärken. Im Nachhinein gesehen haben wir wohl etwas viel gestärkt, die Parade war nur mal knapp eine Meile lang!
Bemerkung eines Passanten zum Kleid vom Tambi: „This guy must be special!“ … Ja, das ist er!