Unsere Fasnacht 2009 – eisig und doch sehr heiss!

Ein Motto, welches sich bei genauem Hinsehen quer durch die Luzerner Fasnacht gezogen hat. Auf der einen Seite, weil die Noggeler einfach so viele sind und sich in Pausen und programmfreien Zeiten innerhalb der Stadt nach einem physikalischen Muster, welches selbst von CERN nicht besser hätte berechnet werden können, zu verteilen schienen, andererseits weil wir nicht ganz die einzigen waren, welche sich dem Thema Eisbären angenommen haben. Wir waren aber sehr wohl die einzigen, die sich im Hinblick auf die Klimaveränderung dieser Thematik hingegeben haben. Ein an sich nicht unbedingt erfreuliches Thema, trotzdem mit jeder Menge Spass verbunden. Der Punkt war also, dass scheints die Eisbären, denen es zuhause zu heiss geworden sein soll, nach Luzern an die Fasnacht auswandern, weil es ja da immer so schön kalt ist. Die Invasion hat stattgefunden. Und es war eine kurz gesagt bombastische Invasion. Länger gesagt war unsere Fasnacht so:

Klimatische Begebenheiten
Eine kurze Rückblende: Ein eisiger Wind hat uns am Schmutzigen Donnerstag um die Grinden geweht, die silikonenen und die drunter. Doch dieser währte nicht lange, wurden wir doch schon zu Beginn der Fasnacht, noch vor dem Urknall, mit feinem Kafi Zwätschge verwöhnt. Noch wärmer wurde es uns, als wir unsere Andy Lehmann plötzlich als Rumpelstilzchen … äh … Tschuldigung … Narr laut brüllend umherhüpfen sahen. Nach einem mächtigen Knall begleiteten wir den Fritschitross bis zum Kapellplatz, wo das Orangengeschlachte seinen Lauf nahm. Als weitere klimatechnische Höhepunkte dürfen an dieser Stelle folgende Events genannt werden:

  • Der LFK-Umzug am Schmudo. Dieser war einerseits aufgrund der externen Wärmequellen wie der Sonne und der hitzestauenden Grinden, andererseits aufgrund interner Wärmequellen wie Kafi ziemlich warm. Nicht das dies genügt hätte, einige Noggeler, genauer gesagt zwei Noggeler, liessen es sich nicht nehmen, diverse Gastauftritte im Fernsehen und Besuche bei anderen Musigen noch während des Umzugs zu absolvieren. Ein Sprint längs durch den Umzug!
  • Feucht ist der einzige Begriff, den wir dem komischen Freitag zuordnen können. Feucht zuerst einmal wegen der Freudentränen ob dem atemberaubenden Evolutionslauf in Richtung Stadtkeller, den die erweiterte Kleinformation nach dem Nachtessen im Toscana hingelegt hat. Feucht auch wegen der Wärme im Stadtchöbu. Feucht auch wegen, naja, ist ja klar.
  • Am heissesten war dann wohl der Auftritt am Samstag-Abend in Bremgarten. Diesem wirklich heissen Auftritt gingen schon einige hitzige Diskussionen voraus, welche sicherlich auf ihre besondere Weise zu einigen Schweissperlen geführt haben dürfte. Wir haben dann einige tausend Liter Schweiss dagelassen, einige Kanister Mineralwasser verschlungen und uns dann noch die Seele aus dem Leib getanzt. Was will man mehr an einem schönen Samstag-Abend im Casino Bremgarten?
  • Der Montag-Abend stand dann eher im Zeichen der Nässe von oben, dem Dreck von unten und der Feuchte von innen. Den Auftritt mit den Wäsmalichatze auf der Guuggerbühne absolvierten wir trotz strömendem Regen ohne Pelerine, weil die in unseren Kleidern ja amigs schon quasi eingebaut ist (Nein Mario, das ist keine offene Kritik. Und ja, wir spielen noch selber!). Einige mussten sich dann in den frühen Morgenstunden des Güdisdienstag tatsächlich noch mit der Bedie-nungsanleitung des Tumblers auseinanderset-zen, um die durchnässten Kleider innerhalb nütz-licher Frist, im Besten Fall vor dem Aschermittwoch, wieder trocken zu kriegen.
  • Wir haben dieses Jahr, und darauf sind wir besonders stolz, Autogrammkarten verteilt. Das war so was von Cool! Warum wir darauf stolz sind? Weil wir die ersten waren. Die Karten wurden uns zuweilen aus der Hand gerissen wie warme Weggli. Man munkelt sogar, dass gewisse Leute in Bremgarten ihre Zimmer damit tapeziert haben. Man munkelt auch, dass einem ein Noggeler ins Gesicht lacht, wenn man im Brüggli auf das Klo geht.
  • Heiss war jeweils auch der Gesichtsausdruck unseres Tambis Mäsi, wenn wir beim Trio Eugster-Medley einfach alles gegeben haben. Selten haben wir so viele freudige Emotionen in einem einzigen Gesicht zu sehen bekommen.
  • Als Hockdruckgebiet könnte man den Auftritt auf der Rathaustreppe bezeichnen. Diese bietet sich insbesondere vor einer Pause an, weil danach sowieso keiner mehr mag. Geometrisch perfekt abgestuft, mit der richtigen Länge der einzelnen Treppenstufen, der idealen Breite zu vollen Entfaltung des Volumens. Man könnte meinen, die Herren Eidgenossen, welche Luzern erbauten, hätten schon mit uns gerechnet.
  • Die letzte klimatische Stufe: Trockenheit. Diese durften einige Trompeter am frühen Dienstagmorgen erleben, als aus dem Instrument partout kein Ton herausschlüpfen wollte, weil der Rachen so dermassen einer Wüste glich und Speichel irgendwie nur noch mit speziellen Spöitzmarken zu bekommen war. Aber auch das haben wir mit einem Glas Weissen wieder in den Griff bekommen, Xundheit sei Dank.

So in etwa könnte man die meteorologischen Parameter setzen, welche unsere Fasnacht am treffendsten beschreiben. Und jetzt soll der Bucheli mal was daraus machen! Wir haben auf jeden Fall etwas daraus gemacht. Eine Fasnacht voller Emotionen. Eine Fasnacht zusammen als Noggeler, so wie wir sind: Warm, kalt, nass, trocken, hitzig, schonend, eisig, feucht, nieselnd, tropfend, extensiv schüttend (der Regen!). Kaum eine Bezeichnung, die nicht in irgend einer Art und Weise zu unserer Fasnacht passen würde.

Die gesamte Noggi Tribune gibt’s auch als Download: Noggi Tribune Nr.1/2009

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